Klinikschule
Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer Erkrankung über einen längeren Zeitraum in der Kinder- und Jugendpsychiatrie betreut werden und deshalb ihre Heimatschule, einschließlich die Berufsschule, in dieser Zeit nicht besuchen können, nehmen ihr Recht auf Schulbildung in der Klinikschule wahr.
Dabei gilt es, neben dem gemeinsamen Lernen, die Schulfähigkeit wieder herzustellen, den Heilungsprozess zu unterstützen, eine Reintegration bzw. einen neuen Schulweg vorzubereiten und damit jedem Schüler die verantwortungsvolle und selbstbestimmte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Jeder Schüler soll seine Entwicklungspotentiale optimal erkennen und nutzen lernen.
Die Klinikschule befindet sich, wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie, auf dem Gelände des Helios-Hanseklinikums Stralsund. Die Patienten bzw. Schüler werden dort stationär oder tagesklinisch betreut, medizinisch und psychologisch behandelt. Die Dauer des Aufenthaltes der Patienten richtet sich dabei nach dem jeweiligen Krankheits- oder Störungsbild. Sie kann sich über einige Wochen oder mehrere Monate erstrecken.
Der Unterricht an der Klinikschule erfolgt:
- in der Schule (im Einzelfall auf der Station)
- in jahrgangs- und schulartübergreifenden und auch stationsübergreifenden Lerngruppen bestehend aus Schülern der DFK, Vor-, Grund-, Regional-, Förder- und Berufsschule sowie des Gymnasiums
- in Lerngruppen von maximal acht Schülern
- auf der Grundlage reformpädagogischer Ansätze
- in Form von klassenübergreifenden Projekten
- als Förderunterricht
- im Bereich LRS und Rechnen
- täglich, in der Regel im Blocksystem vier bis sechs Unterrichtsstunden (in der Zeit von 8.15-11.45 Uhr und von 12.30- 14.00 Uhr)
- in den Schwerpunktfächern: Deutsch, Mathematik, Englisch sowie nach Möglichkeit
- Gesellschafts- und Naturwissenschaft, Musik und Kunst
- unterstützt von gemeinsamen Vereinbarungen (z. B. Lernverträgen, Einbeziehung stationärer Tokensysteme)
- nach individuellen Stundenplänen
- für Patienten der Familientagesklinik in Begleitung ihrer Eltern und der Therapeuten im Familienklassenzimmer (1mal wöchentlich)
Zum Ende des Klinikaufenthaltes werden das Leistungs-, Arbeits- und Sozialverhalten jedes Schülers in Form von Schulberichten und Zensurenvorschlägen eingeschätzt. Diese werden der Heimatschule bzw. der weiterführenden Schule, den Eltern/Sorgeberechtigten sowie der Klinik übermittelt.